Warum ist das so? Man muss zunächst einmal wissen, dass es beim Krypto Mining verschiedene Möglichkeiten gibt, wie der Miner beim Nutzen eines Mining Pools belohnt bzw. bezahlt wird (vgl. auch unser FAQ).
(1) Beim Solomining erhält der Miner nur dann eine Belohnung, wenn er tatsächlich selbst einen Block des Coins findet; ansonsten gibt es gar keine Belohnung.
(2) Bei dem "normalen" Pool Mining versucht der Miner, gemeinsam mit den anderen Minern des Pools einen Block zu finden. Bei einem Blockfund steht dem Miner aber die Belohnung dafür nicht allein zu, sondern er teilt sie mit den anderen Minern. Für die Methode der Verteilung des Ertrags aus dem Blockfund gibt es verschiedene Methoden. Die wichtigsten sind "Payment per Share" (PPS) und "Payment per last Share" (PPLNS). Letztlich basieren diese Methoden darauf, dass der Miner abhängig von seinem (durchschnittlichen) Arbeitseinsatz für den Blockfund (gemessen an seiner Hashrate und der Miningzeit) belohnt wird. Hier gilt also noch der Grundsatz: "Arbeit muss sich lohnen". Beim normalen Pool Mining erhält der Miner also eine sichere Vergütung für seinen Arbeitseinsatz, während das Solomining ein Wagnis darstellt, bei dem es ungewiss ist, ob der Miner eine Vergütung für sein Mining erhält.
Beim Mining mit der Bezahlmethode PPS und PPLNS gilt noch der Grundsatz: Arbeit muss sich lohnen.
Die Kehrseite der Medaille bei der PPS/PPLNS-Bezahlung ist jedoch, dass sie sich nur dann lohnt, wenn die Bezahlung von dem Pool für den Arbeitseinsatz höher ist als die Kosten des erbrachten Arbeitseinsatzes. Wie bei jeder anderen wirtschaftlichen Betätigung muss der Miner muss hier zwingend eine "Due Diligence" durchführen und prüfen, ob sein "Mining-Unternehmen" überhaupt einen Gewinn abwerfen wird. Und wenn ja, wie hoch dieser ist. Die geschieht durch einen Vergleich der Kosten, die der Miner für die Bereitstellung einer bestimmten Hashrate in einem bestimmten Zeitraum aufwenden muss mit dem Ertrag, welchen er dann von dem Miningpool für diesen Arbeitseinsatz bezahlt bekommt.
(a) Wenn der Miner einen oder mehrere Krypto Mining Geräte (ASIC) hat, kann er die eigenen Kosten berechnen, indem er den Stromverbrauch seines ASIC-Miners nimmt und diesen mit den anfallenden Stromkosten multipliziert. Ein Bitmain Antminer S19j Pro 104 TH hat beispielsweise einen Stromverbrauch von 3068 W. Bei Stromkosten von 0,08 USD/KWh ergibt dies Kosten von 5.9 USD pro Tag. Beim derzeitigen Bitcoin-Preis (18.01.2025: 103600 USD) erzielt der S19j Pro mit einer Hashrate von 104 TH/s einen täglichen Bitcoin-Ertrag von 6,2 USD. Zieht man hiervon die Kosten des Stroms ab, ergibt dies einen Gewinn von 0,3 USD pro Tag. Der Gewinn kann etwas variieren durch die Gewinnbeteiligung, die der Mining Pool selbst in Rechnung stellt sowie eine Varianz in der tatsächlich vom Miner erbrachten durchschnittlichen Hashleistung. Eine Aufstellung über Kosten, Ertrag und Gewinn verschiedener Miner kann komfortabel hier abgerufen werden, wobei die Stromkosten selbst eingetragen werden können.
Bei Stromkosten von 0,08 USD/KWh erzielt ein Antminer S19j Pro 104 TH derzeit (18.01.2025) einen Gewinn von 0,3 USD pro Tag.
Ergibt die Berechnung, dass die Stromkosten den Ertrag an geschürften Bitcoins übersteigen, ist das Mining vorhaben bezogen auf den jeweiligen Tag nicht rentabel, jedenfalls soweit der Miner die geschürften Bitcoins unmittelbar nach deren Überweisung in sein Krypto-Wallet gleich wieder verkauft. Tut er das nicht und sammelt die Erträge in seinem Wallet, dann kann er (nur) dann einen Gewinn erzielen, wenn er zu einem späteren Zeitpunkt verkauft, zu dem durch einen Preisanstieg ein höherer Verkaufspreis erzielt werden kann.
Wer durch zu hohe eigene Kosten keinen Ertrag erzielen kann beim normalen Pool Mining, der muss entweder auf höhere Verkaufspreise warten oder es sein lassen.
(b) Beim Cloud Mining wissen Sie vor dem Erwerb einer bestimmten Hashleistung sofort, wie viel Geld Sie bezahlen müssen, um die Hashleistung für den jeweiligen Miningzeitraum zu erwerben. Sie können sich dann eines Mining-Profit-Rechners bedienen, um auszurechnen, in welchem Umfang sich das Mining lohnt, wenn Sie normales Pool Mining betreiben möchten. Solche Rechner finden Sie z.B. hier und hier (geben Sie dazu die Cloud Mining Hashrate des 24h-Zeitraums und als Stromverbrauch den Minimalwert 1 W, da der Strompreis bereits im Preis des Mining enthalten ist. Auch beim Maschinenpreis können Sie ggf. 1 USD eintragen).
Das Ergebnis des Vergleichs kann ich Ihnen schon vorher sagen: Ihre Cloud Mining Kosten werden höher liegen als der Ertrag, den Sie durch das Krypto-Mining erzielen werden. Der Grund ist einfach: Jeder Anbieter von Cloud Mining Services will mit seinem Angebot Geld verdienen. Er muss zunächst seine eigenen Kosten einspielen (Strom, Mehrwertsteuer, Reparaturkosten für die Miner, Anschaffungskosten der Miner, Werbekosten, Websitekosten, Bezahlung von Zahlungsdienstanbietern) und will auch einen Gewinn erzielen. Sie können bei Cloud Mining Angeboten daher eigentlich nur dann einen Gewinn mit normalem PPS/PPLNS Pool Mining erzielen, wenn sich der Anbieter im Preis geirrt hat, für seine Leistung also viel zu wenig berechnet. Oder aber wenn die von Ihnen geschürfte Krypto Währung schnell im Preis steigt, so dass Sie beim Behalten der geschürften Coins in Folge des Preisanstiegs einen Gewinn erwirtschaften können.
Sie können den Kauf von Cloud Mining Dienstleistungen daher am besten mit Leiharbeitern vergleichen, die Sie für eigene Zwecke einsetzen möchten. Der Einsatz der Leiharbeiter lohnt sich nur, wenn die Arbeiter in der jeweiligen Leihdauer im Vergleich zu ihren Kosten einen Ertrag erzielen können.
Beim Cloud Mining nutzen Sie letztlich "Leiharbeiter" für das Schürfen von Coins in einem Mining Pool. Sie müssen sich immer Fragen, ob Sie hiermit einen Gewinn erzielen können.
(c) Sie können mit Cloud Mining Angeboten durchaus einen Gewinn erzielen. Nämlich wenn Sie Solo Mining betreiben. Denn beim Solo Mining gibt es nicht die Gesetzmäßigkeit des "normalen" Pool Minings, bei dem Sie nur eine Belohnung in der Höhe erhalten, die Ihre eigene erbrachte Hashleistung widerspiegelt. Sie erhalten keine regelmäßige Vergütung, dafür aber eine sehr hohe Belohnung, wenn Sie beim Mining einen Block finden. Der Wert des Blockfunds hat beim Bitcoin-Mining den höchsten Wert: 3,25 BTC, was derzeit über 300.000 USD entspricht (Stand: 18.01.2025). Ob Sie bei Ihrem Mining einen Block finden, hängt von Ihrer Hashrate und Ihrem Glück ("Luck") ab. Allein statistisch betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit, einen Block zu finden natürlich gering. Aber de facto können Sie jederzeit einen Block finden, vielleicht schon wenige Stunden nach dem Beginn Ihres Minings. Das Hoffen auf einen Bitcoin Blockfund ähnelt daher ein bisschen der Teilnahme an einer Lotterie. Die Chance eines Blockfunds ist jedoch (derzeit) größer als die Chance auf den Jackpot im Lotto.
Mit etwas Glück lohnt sich das Cloud Mining. Aber nur, wenn Sie Solo Mining betreiben.
Bei anderen Coins wie beispielsweise Bitcoin Cash (BCH), eCash (XEC) und Fractal Bitcoin (FB) ist die Wahrscheinlichkeit eines Blockfunds erheblich höher als bei Bitcoin. Einige unserer Kunden haben das "Kunststück" eines BCH-Blockfunds bereits nach wenigen Stunden Minings erreicht und damit eine Blockbelohnung von über 1000 USD erhalten. Ihr Gewinn war viel höher als die Kosten, die Sie für das Cloudmining bei uns bezahlt haben.
Daher unser Fazit: Mit etwas Glück lohnt sich das Cloud Mining. Aber nur, wenn Sie Solo Mining betreiben.
Wenn Sie noch Fragen haben, melden Sie sich gerne bei uns.